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Die Sache mit dem Geruch

Die Sache mit dem Geruch ist wirklich interessant. Einerseits mag ich den Geruch frisch verbrannten Tabaks immer noch. Auf der anderen Seite aber finde ich den abgestanden Geruch, den Raucher ein paar Minuten nach der letzten Zigarette verbreiten, absolut ekelhaft.

Diese Dinge sind mir natürlich vorher nicht aufgefallen, da ich sie – in Ermangelung eines funktionierenden Geruchssinns – vorher nicht wahrgenommen habe. Die schönste Sache ist es also bis jetzt, dass ich selbst nicht mehr so stinke.

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Eine Woche ohne Zigaretten

Ich habe meinen anfänglichen Plan, mit dem Nautilus weniger zu rauchen, noch ein wenig ausweiten können. Genau genommen habe ich seit dem Kauf der Dampfe gar keine Zigarette mehr geraucht.

Eine Woche ohne Kippen. Das wäre noch vor zwei Wochen in meinem Kopf ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Was hat sich in dieser Zeit getan? Mein Geruchssinn hat sich extrem verbessert. Ich kann nun sogar die Nachbarn riechen, wenn sie kurz vor mir in Parfum eingenebelt das Haus verlassen haben. Zudem kann ich jetzt ganz genau riechen, wer bei uns im Haus raucht. Dazu brauche ich nur an der Tür vorbeizulaufen. Ich fühle mich momentan also wie Jean-Baptiste Grenouille.

Der Geschmackssinn ist ebenfalls wieder da. Das hat sich in den vergangenen Tagen aber als einigermaßen großes Problem herausgestellt. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass ich einer von den Dampfern bin, die morgens noch ihre Zigarette brauchen. Zum Glück trinke ich mittlerweile auch keinen Kaffee mehr, sodass sich das bei mir nicht als problematisch herausstellt.

Leider habe ich aber jetzt festgestellt, dass ich die Zigarette nach dem Essen brauche. In Kombination mit dem »neuen« Geschmackssinn war das richtig fürchterlich. Ich fand einfach alles nur noch ekelig und es hat mich wirklich Nerven gekostet, nach dem Essen wirklich nicht zu rauchen. Zum Glück verschwand das ganz plötzlich wieder.

Am Dienstag, nachdem mir klar war, dass ich auch weiterhin mal probieren möchte, ohne Zigaretten auszukommen, habe ich mir direkt noch zwei fertige Liquids gekauft. Aber geschmacklich sind die alle nicht so toll. Also habe ich mich im Internet mal nach leckeren Aromen umgeschaut.

Mein Favorit war sofort »Lemon Tart« von Dinner Lady. Dummerweise ist das aber offenbar nichts für meine MTL-Dampfe. Das sei wegen des höheren VG-Anteils zu dickflüssig für den Nautilus, meinte der freundliche Verkäufer in meinem örtlichen Dampfer-Shop. Er war dann so freundlich, mir »Emma« von Smoking Bull anzumischen. Das schmeckt ebenfalls nach Zitronenkuchen und liegt geschmacklich in einer ganz anderen Liga, als dieses fertige Zeug.

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Die Zigaretten und ich

Über 20 Jahre habe ich nun geraucht. Und in den letzten Jahren mehr, als mir lieb war. Angefangen hat das damals in der Schule. Am Ende der neunten, Anfang der zehnten Klasse, wenn ich mich recht erinnere. Den genauen Grund dafür weiß ich nicht mal mehr.

Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich mich unglaublich »erwachsen« gefühlt habe. Vor allem ab dem Zeitpunkt, als ich so richtig abhängig war. Die anderen wenigen Raucherinnen und Raucher in der Schule haben ja eher gelegentlich zur Zigarette gegriffen, dann oft auch nur »gepafft«. Ich hingegen war schon echter Raucher, habe »auf Lunge« gezogen und litt während des Unterrichts unter Schmacht.

So richtig viel habe ich zu der Zeit aber trotzdem nicht geraucht. Das wäre ja finanziell – auch wenn Zigaretten Mitte der Neunziger noch einigermaßen Taschengeld-kompatibel waren – auch nicht möglich gewesen. Aber ich habe, das weiß ich noch ganz genau, schon vor meiner Führerscheinprüfung gemerkt, dass ich ohne nicht mehr kann.

Erster Versuch, komplett aufzuhören

Nach dem Abitur habe ich im ersten Semester meines Universitätsstudium zum ersten Mal versucht, komplett mit dem Rauchen aufzuhören. Zwei Tage habe ich geschafft, dann aber gemerkt, dass ich mich ohne Zigarette überhaupt nicht konzentrieren konnte.

Mit den Jahren wurde es dann auch immer mehr. Irgendwann bin ich schließlich zu der Überlegung gekommen, dass ich wohl einer derjenigen bin, die bis zu ihrem Lebensende Zigaretten rauchen. Die Zigarette war ein elementarer Bestandteil meiner eigenen Identität geworden. Ich war nicht nur der mit den langen Haaren, sondern auch der mit den Kippen und dem Bier. Fürchterlich.

Stopfen

Als ich mir 2011 die eGo-T gekauft hatte, lag ich bei einer Bigbox am Tag. Bei meiner Schwiegermutter habe ich dann mal eine ihrer selbst gestopften Zigaretten geraucht. Die haben wir auch ziemlich gut geschmeckt. Also bin ich auf das Stopfen umgestiegen. Schmeckten fast die »Aktive«, kosteten aber nur die Hälfte. Das Problem: ich hatte keine Lust, tagsüber zu stopfen. Also habe ich es mir schnell angewöhnt, jeden Abend für den nächsten Tag vorzustopfen. Und da ich mittlerweile bei etwa 30 Zigaretten pro Tag lag, war das freilich eine Menge Arbeit.

Auf dem Weg zum Kettenraucher

Auf der Homepage meines Zahnarztes habe ich irgendwann mal gelesen, dass man schon ab 10 Zigaretten pro Tag starker Raucher ist. Da hatte ich mit meinen 30 Zigaretten täglich natürlich schon ein schlechtes Gewissen. Ich tendierte auch nicht mehr in Richtung 25, sondern in die entgegen gesetzte Richtung. Schlimm war das vor allem, wenn ich am Rechner saß und z.B. etwas schreiben musste. Ich habe keine Seite ohne Zigaretten (Plural!) geschafft. Als ich mir dann zum ersten Mal versehentlich eine Zigarette angezündet hatte, obwohl noch eine angesteckte im Aschenbecker lag, wurde mir klar: das muss aufhören.

Weniger rauchen

In den letzten Wochen habe ich dann tatsächlich versucht, einfach weniger zu rauchen. Ich habe angefangen, mir jede einzelne Zigarette in der Notizen-App meines iPhones aufzuschreiben. Dann habe ich die Tage in einzelne Segmente aufgeteilt. Vom Aufstehen bis zum Mittag, von dort zum Nachmittag und zum Abend. In den einzelnen Segmenten habe ich dann versucht, nur eine bestimmte Anzahl an Zigaretten zu rauchen und das dann jeweils so schnell wie möglich zu reduzieren. Mein Rekord waren acht Zigaretten am Tag. Ich saß abends im Wohnzimmer und musste nur acht Zigaretten »nachstopfen«. Das fand ich schier unglaublich.

Das Problem an der Sache: ich war den ganzen Tag nur noch damit beschäftigt, über das Rauchen nachzudenken. In meinem Kopf ging es um nichts anderes mehr, als um das nächste Segment und die nächste Zigarette. Ich war jetzt so richtig getrieben von meiner Sucht. Und sobald ich mein neues »System« mal etwas lockerer anging, lag ich nach spätestens zwei Tagen wieder bei 15 bis 20 Zigaretten. Das war also auch nichts. So habe ich schließlich mal wieder in Richtung Dampfen geschielt und bin nun erst mal beim Aspire Nautilus Mini gelandet.

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Aspire Nautilus Mini

Ich hatte bereits im Dezember 2011 mal versucht, mir mit einer E-Zigarette Dampfe das Rauchen abzugewöhnen. Damals mit der eGo-T. Der Versuch scheiterte kläglich.

Ich hatte nämlich beim Dampfen der eGo-T stets das Gefühl, in einer Großraum-Diskothek direkt an der Nebelmaschine zu nuckeln. Fürchterlicher Geschmack. Insgesamt war ich ziemlich enttäuscht.

Aber die Geräte haben sich ja mittlerweile extrem weiterentwickelt. Gestern bin ich dann spontan hier bei uns in Castrop-Rauxel auf Schwerin in den Dampfer-Laden gegangen und habe mir einen Aspire Nautilus Mini mitsamt Pico-Akkuträger zusammenbauen und erklären lassen. Dazu noch zwei fertige Liquids mit 6mg Nikotin. Um 10:55 Uhr, also kurz bevor ich den Laden betreten hatte, habe ich die letzte Zigarette geraucht.

Mein primäres Ziel war es eigentlich, nur noch morgens und abends Zigaretten zu rauchen. Tagsüber dann nur noch dampfen. Aber ich habe gestern dann versucht, gar keine Zigarette mehr anzufassen. Zu meinem Erstaunen hat das auch funktioniert. Heute Morgen nach dem Aufstehen war ich allerdings einigermaßen panisch. Was nun? Rauchen, oder auch jetzt versuchen, mal die Finger von den Kippen zu lassen?

Ich habe mich für die letztere Variante entschieden. Mal abwarten, wie der heutige Tag so verläuft.

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Real Life Technik

C-Netz

Ein wenig Mobilfunk-Nostalgie: 0161, die Vorwahl des analogen C-Netzes. An dieser Laterne bei uns am Stadtgarten bin ich schon unzählige Male vorbei gelaufen. Aufgefallen ist mir die Mobilfunknummer auf dem Aufkleber aber erst jetzt.

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Musik Real Life

Das Ende einer Ära

Heute habe ich mir beim Friseur ein Relikt aus meiner frühen Jugend operativ entfernen lassen. Mein Kopf fühlt sich so leicht an. 😱

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Allgemein Real Life

Weißbier

Wer meine Tweets regelmäßig verfolgt, wird sicherlich wissen, dass ich neuerdings eine kleine Schwäche für Weizenbier Weißbier habe. Im Folgenden eine Zwischenbilanz.

Ich möchte einleitend anmerken, dass ich aus dem Ruhrgebiet komme, wo man traditionell Export (damals das Malocher-Bier schlechthin) und weniger traditionell Pils (früher eher was für die Gutbürgerlichen, die sich einen Urlaub z.B. im Sauerland leisten konnten und Pils daher kannten) trinkt.

Von den obergärigen Gebräuen habe ich demnach im Supermarkt nur die populären Biere bekommen, die man auch aus der TV-Werbung kennt: Franziskaner, Erdinger, Paulaner. Bei Real in Castrop-Rauxel habe ich diese Woche noch »König Ludwig Weißbier« entdeckt und im Getränkemarkt in Dortmund-Bövinghausen »Maisel’s Weisse«.

1. König Ludwig Weißbier

Gestern Abend getrunken und sofort begeistert gewesen. Bis jetzt das beste Weißbier, das ich getrunken habe. Man vermutet auf den ersten Blick gar nicht, dass in der relativ langweilig aussehenden Flasche eine derart virtuos gebraute Köstlichkeit schlummert. Für mich ganz klar (und trotz der Deppenleerzeichen) auf Platz 1.

2. Franziskaner hell/dunkel

Kennt jeder aus dem Fernsehen. Würde ich König Ludwigs Plörre nicht kaufen können, würde ich zu Franziskaner greifen. Aber nur das helle Weißbier. Als Dortmunder-Exportbier-Fan mag ich es zwar, wenn der Malz- den Hopfengeschmack dominiert, aber bei einem hefelastigen Bier schmeckte mir das irgendwie zu sehr konstruiert.

3. Erdinger

Ein Weißbier, über das man eigentlich kaum meckern kann. Für meinen Geschmack hat es aber ein wenig zu schnell die Kohlensäure verloren und die Blume war nach kurzer Zeit auch kein großer Hit mehr.

4. Paulaner

Das erste Weißbier, das mir eher nicht geschmeckt hat. Insgesamt zu lasche Blume, verlor sehr schnell Kohlensäure und die Hefe-Note war auch nicht so intensiv wie bei den oben erwähnten Marken. Ich dachte mir, wenn die Chinesen in der Werbung Paulaner für die Krone der Weißbier-Braukunst halten, na dann gute Nacht.

5. Maisel’s Weisse

Schmeckte mir ähnlich wie Paulaner. Aber aufgrund des verunglückten Genitivs einen Platz schlechter in der Wertung. 😉

6. Schöfferhofer Weizen

Hier musste ich erstmalig den Unterschied zwischen Weizen- und Weißbier googeln und nach dem ersten Schluck feststellen, dass Frankfurter zwar leckere Würstchen machen, dafür aber kein Bier brauen können. Ein hippes Mode-Weizenbier, das sich nicht im Entferntesten mit einem »König Ludwig« messen könnte.

7. Paulaner alkoholfrei

31 Jahre alt musste ich werden, um tatsächlich mal ein alkoholfreies Bier zu trinken. Und dann gleich ein Weißbier. Ich war also dementsprechend gespannt.

Die ersten paar Schlucke schmeckten gar nicht mal so übel. Wahrscheinlich war das aber auch nur eine Art Schockzustand, da ich alkoholfreies Bier eigentlich immer für eine Erfindung des Teufels gehalten hatte.

Aber teuflisch fies wurde das alkoholfreie Paulaner dann leider doch noch. Als das Glas halb leer war, schmeckte es schon so schal, als hätte es einen Abend in irgendeiner Kneipe herumgestanden. Der ekelige Geruch tat dann sein Übriges, sodass ich den Rest nur noch unter akuter Herpes-Gefahr hätte trinken können.

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Sturmfrei

So, RenateLohse und highclasstussi gehen sich heute auswärts einen trinken. Da kann ich mich ja jetzt wieder meiner Forschungsarbeit über internationale Braukunst (also de facto diejenigen Gesöffe, die nicht aus Dortmund kommen) widmen.

Ich kann mich nur noch nicht entscheiden zwischen »Moritz Fiege Gründer«; (Export-Bier), »Maisel’s Weisse«; und »König Ludwig Wiessbier«;. Da ich diese Woche aber schon zwei Flaschen Fiege getrunken habe, wird es wohl doch ein Weizenbier Weißbier werden.

Weißbier in meinem Kühlschrank. Muss man sich mal vorstellen. Für sowas hätte ich mich als überzeugter Brinkhoff’s- und Kronen-Export-Trinker vor ein paar Jahren noch freiwillig als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen.

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Holga 120N

Das Warten hat ein Ende; gestern klingelte endlich ein Adjutant des Götterboten. Vielen Dank, Tilla!

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Castrop-Rauxel

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir früher unseren Französischlehrer am Gymnasium damit aufgezogen haben, dass er jeden Morgen die Reise aus Castrop-Rauxel in den Dortmunder Westen angetreten hat, das ja für uns Schüler der Parkplatz von Dortmund war.

Mittlerweile wohnen wir jetzt genau ein Jahr hier und ich muss sagen, dass es gar nicht so schlimm ist, wie man sich das vielleicht als Nicht-Castroper vorstellt. Ganz im Gegenteil: mag Castrop-Rauxel auch der Parkplatz des gesamten Ruhrgebiets sein, so ist er zumindest der grünste. Denn weit mehr als 60% der Stadtfläche sind Grünfläche. Das merkt man jetzt im Frühling besonders. Zwischen Stadtgarten und Altstadt ist es mittlerweile so grün geworden, dass ich fast Kopfschmerzen bekomme, wenn ich das Haus verlasse. (Auch wenn das generell nicht so häufig vorkommt.)

Natürlich ist in Castrop-Rauxel auch alles kleiner. Das haben Sandra und ich schon bemerkt, als wir uns letztes Jahr im Rathaus ummelden wollten. Da sagte die Sachbearbeiterin doch allen Ernstes zu uns, dass wir uns dafür wohl einen schlechten Tag ausgesucht hätten: an anderen Tagten wäre meist viel weniger los. Erwähnenswert ist dies insofern, als wir ca. drei Leute vor uns hatten und vielleicht zehn Minuten warten mussten. Selbst im hinterletzten Stadtteil von Dortmund muss man sich bei trivialen Amtsgängen wenigstens einen Tag Urlaub nehmen.

Summa summarum ist Castrop-Rauxel aber wirklich ein ganz vorzüglicher Ort zum Leben, anders kann man das gar nicht sagen. Doch gerade weil ich mein Leben lang immer nur in Großstädten gelebt habe, bin ich arg gespannt, wie lange ich das »Landleben« hier aushalte.