Wer meine Tweets regelmäßig verfolgt, wird sicherlich wissen, dass ich neuerdings eine kleine Schwäche für Weizenbier Weißbier habe. Im Folgenden eine Zwischenbilanz.
Ich möchte einleitend anmerken, dass ich aus dem Ruhrgebiet komme, wo man traditionell Export (damals das Malocher-Bier schlechthin) und weniger traditionell Pils (früher eher was für die Gutbürgerlichen, die sich einen Urlaub z.B. im Sauerland leisten konnten und Pils daher kannten) trinkt.
Von den obergärigen Gebräuen habe ich demnach im Supermarkt nur die populären Biere bekommen, die man auch aus der TV-Werbung kennt: Franziskaner, Erdinger, Paulaner. Bei Real in Castrop-Rauxel habe ich diese Woche noch »König Ludwig Weißbier« entdeckt und im Getränkemarkt in Dortmund-Bövinghausen »Maisel’s Weisse«.
1. König Ludwig Weißbier
Gestern Abend getrunken und sofort begeistert gewesen. Bis jetzt das beste Weißbier, das ich getrunken habe. Man vermutet auf den ersten Blick gar nicht, dass in der relativ langweilig aussehenden Flasche eine derart virtuos gebraute Köstlichkeit schlummert. Für mich ganz klar (und trotz der Deppenleerzeichen) auf Platz 1.
2. Franziskaner hell/dunkel
Kennt jeder aus dem Fernsehen. Würde ich König Ludwigs Plörre nicht kaufen können, würde ich zu Franziskaner greifen. Aber nur das helle Weißbier. Als Dortmunder-Exportbier-Fan mag ich es zwar, wenn der Malz- den Hopfengeschmack dominiert, aber bei einem hefelastigen Bier schmeckte mir das irgendwie zu sehr konstruiert.
3. Erdinger
Ein Weißbier, über das man eigentlich kaum meckern kann. Für meinen Geschmack hat es aber ein wenig zu schnell die Kohlensäure verloren und die Blume war nach kurzer Zeit auch kein großer Hit mehr.
4. Paulaner
Das erste Weißbier, das mir eher nicht geschmeckt hat. Insgesamt zu lasche Blume, verlor sehr schnell Kohlensäure und die Hefe-Note war auch nicht so intensiv wie bei den oben erwähnten Marken. Ich dachte mir, wenn die Chinesen in der Werbung Paulaner für die Krone der Weißbier-Braukunst halten, na dann gute Nacht.
5. Maisel’s Weisse
Schmeckte mir ähnlich wie Paulaner. Aber aufgrund des verunglückten Genitivs einen Platz schlechter in der Wertung. 😉
6. Schöfferhofer Weizen
Hier musste ich erstmalig den Unterschied zwischen Weizen- und Weißbier googeln und nach dem ersten Schluck feststellen, dass Frankfurter zwar leckere Würstchen machen, dafür aber kein Bier brauen können. Ein hippes Mode-Weizenbier, das sich nicht im Entferntesten mit einem »König Ludwig« messen könnte.
7. Paulaner alkoholfrei
31 Jahre alt musste ich werden, um tatsächlich mal ein alkoholfreies Bier zu trinken. Und dann gleich ein Weißbier. Ich war also dementsprechend gespannt.
Die ersten paar Schlucke schmeckten gar nicht mal so übel. Wahrscheinlich war das aber auch nur eine Art Schockzustand, da ich alkoholfreies Bier eigentlich immer für eine Erfindung des Teufels gehalten hatte.
Aber teuflisch fies wurde das alkoholfreie Paulaner dann leider doch noch. Als das Glas halb leer war, schmeckte es schon so schal, als hätte es einen Abend in irgendeiner Kneipe herumgestanden. Der ekelige Geruch tat dann sein Übriges, sodass ich den Rest nur noch unter akuter Herpes-Gefahr hätte trinken können.