Nachdem ich heute auch schon den neuen Outlook.com-Kalender testen durfte, hier mal mein ganz persönlicher Vergleich zwischen Outlook.com und Google.
Hier fängt der Ärger schon an, sollte man seine Mails nicht ausschließlich über die Weboberflächen der jeweiligen Dienste abrufen wollen. Gmail ist auf allen Systemen völlig problemlos mit jedem Mail-Client nutzbar, der IMAP unterstützt. Auf die Outlook.com-Mails lassen sich aber – wie schon bei Hotmail – nicht via IMAP auf die Mails zugreifen. Die ganze Sache lässt sich offenbar mit Outlook 2013 mehr oder weniger nutzen. Aber ich habe ehrlich gesagt nicht vor, mir Office 2013 mit Outlook zuzulegen. Zudem nutze ich eben nicht nur Windows sondern auch Mac OS X und Linux.
Vorteil bei Outlook.com ist die Unterstützung von Exchange ActiveSync. Das funktioniert z.B. auf dem iPhone ganz prächtig. Aber es ist eben auch kein vollwertiges Exchange und funktioniert nur auf dem Telefon. Das vergessen viele User gerne und wundern sich dann, dass man sich hiermit nicht mal eben via Outlook oder mit den Bordmitteln von Mac OS X einloggen kann.
Kalender
Ich nutze meinen Kalender seit meinem ersten BlackBerry nur noch in elektronischer Form. Bedeutet: das Teil muss immer funktionieren und gut bedienbar sein. Und hier ist auch schon mein KO-Kriterium für Outlook.com: denn eine gute Bedienbarkeit hat ein elektronischer Kalender für mich erst dann, wenn er das Kopieren von Terminen via Weboberfläche ermöglicht. Und das kann leider nur der Google-Kalender.
Kontakte
Ich leide unter einer merkwürdigen Smartphone-Zwangsneurose: meine Kontakte müssen immer ein Kontaktfoto haben. Leider funktioniert das manuelle Hinzufügen von Kontaktbildern nicht mit Outlook.com – auch hier wieder ein Pluspunkt für Tante Google.
Aufgaben
Hier ein großer Pluspunkt für Microsoft. Die Verwaltung von Aufgaben funktioniert unter iOS problemlos mit der nativen Erinnerungen-App. Mit Google unter iOS nur über Apps von Drittanbietern. Aber da ich auf dem iPhone auch einen me.com-Account laufen habe, werden die Aufgaben eh von der iCloud organisiert. Daher fällt dieser Punkt bei mir kaum ins Gewicht.
Fazit
Ich muss schon gestehen, dass ich mich ein wenig ärgere. Unter Office 365 hat der Kalender so eine wunderschöne Oberfläche verpasst bekommen. Und nun ist der ehemalige Hotmail-Kalender genau so hässlich wie die Kalender-App unter Windows 8.
Da könnte man ja noch drüber hinwegsehen – würde denn die Technik stimmen. Der neue Kalender hat mir nun aber gezeigt, dass das Microsoft-Konto im Wesentlichen noch genau der gleiche Schrott wie eh und je ist. Nur eben in einem neuen Gewand.